- Konzernbetriebsergebnis im dritten Quartal bei 82 Mio. € (Q3/2014: 66 Mio. €), deutlicher Anstieg des Zinsüberschusses auf 214 Mio. € (Q3/2014: 181 Mio. €)
- Konzernbetriebsergebnis für das Gesamtjahr 2015 nun in einer Bandbreite von 450 bis 460 Mio. € erwartet, dies entspricht 68 bis 78 Mio. € im vierten Quartal
- Neugeschäftsziel für Gesamtjahr auf 8 bis 9 Mrd. € erhöht
- Vorstandsvorsitzender Hermann J. Merkens: Wir werden auch in Zukunft unsere spezifischen Stärken zur Geltung bringen und die Aareal Bank Gruppe wertschaffend weiterentwickeln
Wiesbaden, 10.11.2015 – Die Aareal Bank Gruppe hat auch im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres ein sehr gutes Ergebnis erzielt und hebt nach dem erfolgreichen Verlauf der ersten neun Monate ihre Prognose für das Gesamtjahr 2015 an: Das Konzernbetriebsergebnis wird nunmehr einschließlich des Zugangsgewinns aus dem Erwerb der Westdeutschen Immobilienbank (WestImmo) in einer Bandbreite von 450 bis 460 Mio. € erwartet; bisher hatte das Unternehmen 400 bis 430 Mio. € prognostiziert. Im dritten Quartal erwirtschaftete die Aareal Bank Gruppe unter weiterhin anspruchsvollen Rahmenbedingungen ein Konzernbetriebsergebnis von 82 Mio. €, ein Anstieg um gut 24 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Q3/2014: 66 Mio. €). Nach drei Quartalen beläuft sich das Konzernbetriebsergebnis damit – einschließlich des vorläufigen Zugangsgewinns in Höhe von 154 Mio. € aus dem zum 31. Mai 2015 abgeschlossenen Erwerb der WestImmo – auf 382 Mio. €, nach 350 Mio. € in den ersten neun Monaten des bisherigen Rekordjahres 2014. Das auf die Stammaktionäre entfallende Konzernergebnis lag nach neun Monaten bei 283 Mio. € (9M/2014: 259 Mio. €). Auf das dritte Quartal entfielen dabei 47 Mio. € (Q3/2014: 36 Mio. €). Das Ergebnis je Stammaktie betrug im abgelaufenen Quartal 0,78 €.
Der kräftige Anstieg des operativen Ergebnisses von Juli bis September geht maßgeblich auf einen erneut sehr starken Zuwachs des Zinsüberschusses zurück, der um rund 18 % auf 214 Mio. € zulegte (Q3/2014: 181 Mio. €). Die Gründe dafür waren insbesondere höhere Effekte aus vorzeitigen Kreditrückzahlungen sowie ein im Vorjahresvergleich signifikanter Anstieg des Kreditvolumens durch den Erwerb der WestImmo, deren Zahlen im dritten Quartal erstmals für ein volles Quartal in die Gewinn- und Verlustrechnung der Aareal Bank Gruppe eingegangen sind. Belastet wurde das Zinsergebnis hingegen – wie in den Vorquartalen – durch die im anhaltenden Niedrigzinsumfeld fehlenden attraktiven Anlagemöglichkeiten für den Liquiditätsvorrat des Unternehmens.
Die Risikovorsorge lag im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal trotz eines höheren Kreditvolumens kaum verändert bei 37 Mio. € (Q3/2014: 36 Mio. €) und damit nach wie vor innerhalb der anteiligen für das Geschäftsjahr prognostizierten Bandbreite von 100 bis 150 Mio. €. Das Neugeschäft lag im dritten Quartal bei 2,7 Mrd. € und summierte sich per Ende September auf 6,3 Mrd. €. Ihre Erwartung für das Neugeschäftsvolumen im Gesamtjahr hat die Aareal Bank vor diesem Hintergrund von ursprünglich 6 bis 7 Mrd. € auf 8 bis 9 Mrd. € angehoben.
Der Verwaltungsaufwand lag im dritten Quartal mit 147 Mio. € wie erwartet deutlich über dem Vorjahresniveau (Q3/2014: 109 Mio. €). Gründe dafür sind vor allem die Kosten für die Einbindung der WestImmo, die mit der erfolgreichen technischen Integration im Oktober planmäßig vorangeschritten ist, sowie die laufenden Kosten der WestImmo.
„Die Aareal Bank Gruppe hat in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, dass sie auf der Grundlage einer tragfähigen Strategie und klarer Prinzipien jederzeit in der Lage ist, sich bietende Chancen in ihren Geschäftsfeldern entschlossen zu ergreifen und die richtigen Antworten auf die Herausforderungen von Wettbewerb und Regulierung zu finden. Auf dieser Kombination aus strategischer Klarheit und Flexibilität, in Verbindung mit herausragender Expertise, tiefem Marktverständnis und konsequenter Kundenorientierung basiert unser anhaltender Erfolg, der in den guten Zahlen zum dritten Quartal einmal mehr zum Ausdruck kommt. Ich bin zuversichtlich, dass es uns auch in Zukunft gelingen wird, unsere spezifischen Stärken zur Geltung zu bringen und die Aareal Bank Gruppe wertschaffend weiterzuentwickeln“, sagte Hermann J. Merkens, Vorstandsvorsitzender der Aareal Bank.
Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen: Zinsüberschuss deutlich gestiegen
Das Betriebsergebnis im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen belief sich im dritten Quartal 2015 auf 89 Mio. € und lag somit um 15 Mio. € über dem Vorjahreswert (Q3/2014: 74 Mio. €).
Der Zinsüberschuss im Segment lag im dritten Quartal 2015 mit 214 Mio. € deutlich über dem entsprechenden Wert des Vorjahreszeitraums (182 Mio. €). Hier schlagen sich insbesondere die erstmals für ein volles Quartal berücksichtigte WestImmo sowie höhere Effekte aus vorzeitigen Kreditrückzahlungen positiv nieder.
Das Neugeschäft belief sich im dritten Quartal 2015 auf 2,7 Mrd. € (Q3/2014: 3,4 Mrd. €) und damit auf 6,3 Mrd. € in den ersten drei Quartalen des Jahres (9M/2014: 7,6 Mrd. €). Die Erstkreditvergabe betrug im abgelaufenen Quartal 0,9 Mrd. € (Q3/2014: 2,3 Mrd. €). In den ersten drei Quartalen 2015 lag die Erstkreditvergabe bei 3,0 Mrd. € (9M/2014: 5,0 Mrd. €). Die Aareal Bank verfolgt in ihren Neugeschäftsaktivitäten weiterhin eine selektive Linie, vor allem mit Blick auf die infolge des verschärften Wettbewerbs unter Druck stehenden Margen und den Erwerb der WestImmo, der zu einem anorganischen Wachstum des zinstragenden Kreditvolumens geführt hat.
Segment Consulting/Dienstleistungen: Einlagenvolumen weiter auf hohem Niveau
Im abgelaufenen Quartal lag das Betriebsergebnis im Segment bei -7 Mio. € (Q3/2014: -8 Mio. €).
Die Tochtergesellschaft Aareon AG entwickelte sich dabei erwartungsgemäß. Das Betriebsergebnis lag wie im dritten Quartal 2014 bei 5 Mio. €.
Das Einlagenvolumen im Bankgeschäft des Segments lag im abgelaufenen Quartal bei durchschnittlich 8,6 Mrd. € (Q2/2015: 9,2 Mrd. €) und damit weiterhin auf einem hohen Niveau. Durch das anhaltend niedrige Zinsniveau wurde das Ergebnis aus dem Einlagengeschäft und damit das Segmentergebnis belastet. Die Bedeutung dieses Geschäfts geht allerdings weit über die aus den Einlagen generierte, im aktuellen Marktumfeld unter Druck stehende Zinsmarge hinaus. Die Einlagen der Wohnungswirtschaft sind für die Aareal Bank eine strategisch bedeutende, zusätzliche Refinanzierungsquelle.
Refinanzierungsbedarf für Gesamtjahr bereits gedeckt, sehr solide Kapitalausstattung
Am Kapitalmarkt wurden im dritten Quartal 2015 langfristige Refinanzierungsmittel von insgesamt 0,3 Mrd. € aufgenommen. Für die ersten neun Monate belief sich damit das Volumen an aufgenommenen langfristigen Refinanzierungsmitteln auf 1,3 Mrd. Diese verteilen sich auf Hypothekenpfandbriefe in Höhe von 0,7 Mrd. € und ungedeckte Emissionen von 0,6 Mrd. €. Mit diesen Emissionsaktivitäten wurde der Refinanzierungsbedarf für 2015 bereits gedeckt.
Die Aareal Bank weist weiterhin eine sehr solide Kapitalausstattung auf. Die Kernkapitalquote (Tier 1) lag per 30. September 2015 bei auch im internationalen Vergleich komfortablen 16,2 %. Die harte Kernkapitalquote (CET 1) würde nach Vollumsetzung Basel III 12,1 % betragen.
Erläuterungen zur Konzernertragslage
Der Zinsüberschuss lag im abgelaufenen Quartal mit 214 Mio. € deutlich über dem entsprechenden Vorjahreswert (Q3/2014: 181 Mio. €). In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres summierte sich der Zinsüberschuss auf 583 Mio. € (9M/2014: 494 Mio. €).
Der Provisionsüberschuss lag im abgelaufenen Quartal bei 40 Mio. € (Q3/2014: 37 Mio. €). Für die ersten neun Monate ergab sich insgesamt ein Provisionsüberschuss von 123 Mio. € (9M/2014: 116 Mio. €).
Für das Handelsergebnis, das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und das Ergebnis aus Finanzanlagen ergab sich im dritten Quartal insgesamt ein Ergebnis von -3 Mio. € (Q3/2014: -5 Mio. €). Für den Zeitraum Januar bis September 2015 betrug das Ergebnis insgesamt -2 Mio. € (9M/2014: 2 Mio. €).
Der Verwaltungsaufwand im Konzern betrug im dritten Quartal 147 Mio. € (Q3/2014: 109 Mio. €). In den ersten neun Monaten lag der Verwaltungsaufwand bei 415 Mio. € (9M/2014: 325 Mio. €) und damit wie erwartet deutlich über dem Vorjahresniveau. Gründe für den Anstieg sind vor allem Integrationskosten und laufende Kosten der Corealcredit und der WestImmo sowie gestiegene Aufwände für die Bankenabgabe.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis von 15 Mio. € (Q3/2014: -2 Mio. €) enthält einen Einmalertrag aus der Auflösung von im Zusammenhang mit dem Erwerb der Corealcredit gebildeten Rückstellungen zur Risikoabschirmung, die nicht mehr erforderlich sind.
Per Saldo ergab sich im dritten Quartal ein Konzernbetriebsergebnis von 82 Mio. € (Q3/2014: 66 Mio. €). Nach Abzug von Steuern in Höhe von 26 Mio. € betrug das Konzernergebnis 56 Mio. €. Unter Berücksichtigung des den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbaren Ergebnisses (5 Mio. €) und der Annahme einer zeitanteiligen Abgrenzung der Nettoverzinsung der AT1(Additional Tier 1)-Anleihe (4 Mio. €) belief sich das auf die Stammaktionäre der Aareal Bank AG entfallende Konzernergebnis auf 47 Mio. € (Q3/2014: 36 Mio. €).
Insgesamt erzielte die Aareal Bank Gruppe in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres ein Konzernbetriebsergebnis von 382 Mio. € (9M/2014: 350 Mio. €). Nach Abzug von Steuern in Höhe von 72 Mio. € und des den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbaren Ergebnisses (15 Mio. €) betrug das auf die Eigentümer der Aareal Bank AG entfallende Konzernergebnis 295 Mio. €. Unter der Annahme einer zeitanteiligen Abgrenzung der Nettoverzinsung der AT1-Anleihe (12 Mio. €) ergibt sich ein den Stammaktionären zugeordnetes Konzernergebnis von 283 Mio. € (9M/2014: 259 Mio. €).
Ausblick 2015 angehoben
Für den restlichen Verlauf des Jahres geht die Aareal Bank Gruppe angesichts vielfältiger gesamtwirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten sowie branchenspezifischer Herausforderungen von einem weiterhin sehr anspruchsvollen Umfeld für ihr Geschäft aus.
Nach wie vor ist auf den meisten für die Aareal Bank relevanten Märkten mit einem intensiven Wettbewerb bei der Finanzierung von Gewerbeimmobilien zu rechnen. Die Bereitschaft der Finanzierungsgeber, spürbar niedrigere Margen und in moderatem Umfang höhere Beleihungsausläufe zu akzeptieren, hat sich in diesem Jahr ausgeweitet. Ein Ende oder gar eine Umkehrung dieses Trends zeichnet sich nicht ab. Die Aareal Bank hält jedoch auch in diesem Umfeld an ihrer strikt risiko- und ertragsorientierten, konservativen Geschäftspolitik fest.
Angesichts der erfolgreichen Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres hebt die Aareal Bank ihren Ausblick für das Gesamtjahr an. Der Zinsüberschuss, die wichtigste Ertragsquelle, wird nun innerhalb einer Bandbreite von 760 bis 800 Mio. € erwartet (bisher: 720 bis 760 Mio. €). Für die Risikovorsorge geht die Aareal Bank weiterhin von einer Bandbreite von 100 bis 150 Mio. € aus. Wie in den Vorjahren kann aber auch für das laufende Jahr eine zusätzliche Risikovorsorge für unerwartete Verluste nicht ausgeschlossen werden.
Der Provisionsüberschuss wird für 2015 weiterhin bei 170 bis 180 Mio. € erwartet. Auch die Bandbreite für den Verwaltungsaufwand bleibt unverändert bei 520 bis 550 Mio. €.
Insgesamt rechnet die Aareal Bank nun mit einem Konzernbetriebsergebnis von 450 bis 460 Mio. € – inklusive des Zugangsgewinns aus dem Erwerb der WestImmo. Dies entspricht 68 bis 78 Mio. € im vierten Quartal. Bisher hatte die Aareal Bank für das Gesamtjahr eine Bandbreite von 400 bis 430 Mio. € prognostiziert. Der negative Goodwill (Zugangsgewinn) aus der Übernahme beläuft sich weiterhin auf vorläufige 154 Mio. €. Wie bereits kommuniziert gilt für das Geschäftsjahr 2015, dass der Zugangsgewinn aus dem Erwerb der WestImmo – wie auch schon der Zugangsgewinn aus dem Erwerb der Corealcredit im Vorjahr – bei der Ermittlung der Höhe einer möglichen Dividendenzahlung nicht berücksichtigt werden würde.
Der RoE vor Steuern dürfte 2015 bei rund 18 % (bislang: rund 16 %), das Ergebnis je Stammaktie (EpS) bei einer erwarteten Gesamtjahressteuerquote von 31,4 % in der Spanne von 5,40 bis 5,51 € (bislang 4,80 bis 5,20 €) liegen. Bereinigt um den Einmalertrag aus dem WestImmo-Erwerb erwartet die Aareal Bank einen RoE vor Steuern von 11 bis 11,5 % (bislang rund 10 %), das EpS dürfte in der Spanne von 2,83 bis 2,95 € (bislang 2,30 bis 2,70 €) liegen.
Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen wird für das Geschäftsjahr nun ein Neugeschäft in einer Bandbreite von 8 bis 9 Mrd. € (bislang 6 bis 7 Mrd. €) angestrebt.
Im Segment Consulting/Dienstleistungen erwartet die Aareal Bank für ihre IT-Tochter Aareon weiterhin einen Ergebnisbeitrag vor Steuern von rund 27 Mio. €.