- Konzernbetriebsergebnis im dritten Quartal bei 70 Mio. € (Q2/2018: 62 Mio. €; Q3/2017: 82 Mio. €)
- Angehobene Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2018 bestätigt: Konzernbetriebsergebnis in einer Spanne von 312 bis 352 Mio. € erwartet
- Zinsüberschuss auf solidem Niveau, Abgangsergebnis marktgetrieben weiterhin deutlich unter Vorjahr
- Provisionsüberschuss legt im Vorjahresvergleich erneut zu
- Verwaltungsaufwand deutlich unter Vorjahresniveau
- Neugeschäft mit 6,1 Mrd. € nach neun Monaten über Vorjahreszeitraum, Neugeschäftsziel für das Gesamtjahr auf 8 bis 9 Mrd. € angehoben
Wiesbaden, 13. November 2018 – Die Aareal Bank Gruppe bleibt im laufenden Geschäftsjahr auf Kurs und hat im dritten Quartal 2018 erneut ein gutes Ergebnis erwirtschaftet. Das Konzernbetriebsergebnis belief sich im dritten Quartal auf 70 Mio. €, nach 62 Mio. € im zweiten Quartal und 82 Mio. € im Vorjahresquartal. Damit erreichte die Aareal Bank in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein Konzernbetriebsergebnis in Höhe von 199 Mio. € (Vorjahreszeitraum: 262 Mio. € inklusive eines positiven Sondereffekts in Höhe von 50 Mio. €). Das den Stammaktionären der Aareal Bank zugeordnete Konzernergebnis belief sich im dritten Quartal 2018 auf 41 Mio. € (Q3/2017: 47 Mio. €) und in den ersten neun Monaten auf 117 Mio. € (9M/2017: 147 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie betrug im dritten Quartal 0,70 € und nach neun Monaten 1,97 €, nach 0,78 € bzw. 2,46 € im jeweiligen Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Bei den wichtigsten Ertragsgrößen der Aareal Bank Gruppe setzten sich die Entwicklungen der vergangenen Quartale in einem weiterhin herausfordernden Markt- und Wettbewerbsumfeld auch von Juli bis September fort. Der Zinsüberschuss lag im dritten Quartal mit 131 Mio. € auf einem soliden Niveau und in einer ähnlichen Größenordnung wie in den beiden vorangegangenen Quartalen. Das nach IFRS 9 separat auszuweisende Abgangsergebnis, in dem insbesondere Effekte aus vorzeitigen Kreditrückzahlungen erfasst sind, belief sich auf 5 Mio. € (Q3/2017: 20 Mio. €). Es lag damit wie schon in den jeweiligen Vorquartalen dieses Jahres auf einem niedrigeren Niveau als in den Quartalen des Geschäftsjahres 2017. Insgesamt summierte sich das Abgangsergebnis in den ersten neun Monaten auf 16 Mio. € und lag damit deutlich unter dem Wert des Vorjahreszeitraums (37 Mio. €). Die Risikovorsorge betrug im dritten Quartal 14 Mio. € und lag damit deutlich unter dem Niveau des Vorquartals (Q2/2018: 19 Mio. €) und des Vorjahreszeitraums (Q3/2017: 26 Mio. €).
Der Provisionsüberschuss verbesserte sich aufgrund der weiterhin positiven Entwicklung der IT-Tochtergesellschaft Aareon gegenüber dem Vorjahresquartal auf 51 Mio. € (Q3/2017: 48 Mio. €). Für die Aareal Bank Gruppe gewinnt der Provisionsüberschuss somit, wie in ihrem Zukunftsprogramm „Aareal 2020“ vorgesehen, kontinuierlich an Bedeutung. Der Verwaltungsaufwand im Konzern reduzierte sich im dritten Quartal auf 107 Mio. € und lag damit deutlich unter dem Niveau des Vorjahresquartals (Q3/2017: 120 Mio. €).
Der Vollzug des im September vereinbarten Erwerbs der Düsseldorfer Hypothekenbank AG wird unverändert noch im laufenden Jahr erwartet. In diesem Fall würde noch 2018 ein positiver Einmaleffekt aus der Erstkonsolidierung der Düsseldorfer Hypothekenbank (negativer Goodwill) in Höhe von ca. 52 Mio. € anfallen. Vor diesem Hintergrund hatte die Aareal Bank ihre Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2018 entsprechend angehoben: Vorausgesetzt der Erwerb wird wie geplant in 2018 vollzogen, wird ein Konzernbetriebsergebnis in einer Spanne von 312 bis 352 Mio. € erwartet. An dieser Prognose hält die Aareal Bank nach dem guten Verlauf des dritten Quartals unverändert fest.
„Die Aareal Bank Gruppe ist in einem anspruchsvollen Umfeld weiterhin gut unterwegs. Wir haben im dritten Quartal mit dem angekündigten Erwerb der Düsseldorfer Hypothekenbank einmal mehr unsere Entschlossenheit unter Beweis gestellt, attraktive, Wert steigernde Opportunitäten zu nutzen. Zudem ist unser operatives Geschäft unverändert in sehr robuster Verfassung. Und nicht zuletzt kommt unsere mit „Aareal 2020“ eingeleitete Transformation sehr gut voran. Wir sind damit nicht nur auf gutem Weg, unser Ergebnisziel für das laufende Jahr zu erreichen, sondern auch eine langfristig und nachhaltig positive Entwicklung der Aareal Bank Gruppe zu gewährleisten“, sagte der Vorstandsvorsitzende Hermann J. Merkens.
Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen: Starkes Neugeschäft, Margen weiterhin im Plan
Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen verzeichnete die Aareal Bank – unter Beibehaltung ihrer konservativen Kreditvergabepolitik – ein weiterhin starkes Neugeschäft. Das Volumen erreichte im dritten Quartal 1,9 Mrd. € und lag damit auf Vorjahresniveau. Nach neun Monaten beläuft sich das Neugeschäft auf insgesamt 6,1 Mrd. €, nach 5,7 Mrd. € im Jahr zuvor.
Das Gesamtkreditportfoliovolumen lag aufgrund des starken Neugeschäfts zum 30. September 2018 trotz des fortgesetzten planmäßigen Abschmelzens nicht-strategischer Kreditportfolios mit 26,2 Mrd. € annährend auf dem Niveau des Vorquartals (30. Juni 2018: 26,5 Mrd. €). Die durchschnittliche Bruttomarge in der Erstkreditvergabe betrug im dritten Quartal 172 Basispunkte nach Abzug von Fremdwährungskosten und lag damit auf Vorquartalsniveau. Auf Jahressicht liegen die erzielten Bruttomargen weiter im Plan.
Segment Consulting/Dienstleistungen: Umsatz der Aareon wächst weiter, Einlagenvolumen im Bankgeschäft weiterhin auf einem hohen Niveau
Das Betriebsergebnis im Segment Consulting/Dienstleistungen lag im abgelaufenen Quartal bei -7 Mio. € (Q3/2017: -7 Mio. €). Die Tochtergesellschaft Aareon AG entwickelte sich planmäßig. Ihr Betriebsergebnis belief sich auf 7 Mio. € (Q3/2017: 6 Mio. €), die Umsatzerlöse stiegen auf 56 Mio. € (Q3/2017: 51 Mio. €).
Das Einlagenvolumen im Bankgeschäft des Segments lag im abgelaufenen Quartal bei durchschnittlich 10,4 Mrd. € (Q2/2018: 10,5 Mrd. €) und damit weiterhin auf einem hohen Niveau. Durch das anhaltend niedrige Zinsniveau wurde das Ergebnis aus dem Einlagengeschäft und damit das Segmentergebnis belastet. Die Bedeutung dieses Geschäfts geht allerdings weit über die aus den Einlagen generierte, im aktuellen Marktumfeld unter Druck stehende Zinsmarge hinaus. Die Einlagen der Wohnungswirtschaft sind für die Aareal Bank eine strategisch bedeutende, zusätzliche Refinanzierungsquelle.
Erfolgreiche Refinanzierungsaktivitäten und weiterhin starke Kapitalausstattung
Im dritten Quartal 2018 hat die Aareal Bank das Marktumfeld vor dem Auslaufen des EZB Ankaufprogramms für eine Reihe von erfolgreichen Emissionen genutzt. Sie platzierte in den ersten neun Monaten insgesamt 2,5 Mrd. €, davon Pfandbriefe in einem Volumen von 2 Mrd. € sowie 0,5 Mrd. € an Senior Unsecured Emissionen.
Ihren Bestand an langfristigen Refinanzierungsmitteln hielt die Aareal Bank weiterhin auf einem hohen Niveau. Die langfristigen Refinanzierungsmittel betrugen zum 30. September 2018 21,4 Mrd. € (30. Juni 2018: 21,0 Mrd. €).
Die Aareal Bank ist weiterhin sehr solide kapitalisiert. Die harte Kernkapitalquote (CET 1) lag per 30. September 2018 bei auch im internationalen Vergleich komfortablen 20,8 %. Die Gesamtkapitalquote belief sich auf 32,6 %. Die unter Berücksichtigung des finalen Rahmenwerks des Baseler Ausschusses ermittelte und für die Kapitalsteuerung relevante harte Kernkapitalquote (geschätzte, sogenannte Basel IV Quote) lag bei 13,4 %.
Erläuterungen zur Konzernertragslage
Der Zinsüberschuss lag im dritten Quartal 2018 bei 131 Mio. € (Q3/2017: 144 Mio. €). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist insbesondere auf den Portfoliorückgang des vergangenen Jahres aufgrund des planmäßigen Abbaus von WestImmo- und Corealcredit-Portfolios zurückzuführen. Das Abgangsergebnis reduzierte sich aufgrund geringerer Effekte aus vorzeitigen Kreditrückzahlungen auf 5 Mio. € (Q3/2017: 20 Mio. €). In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres summierte sich der Zinsüberschuss inklusive Abgangsergebnis auf 416 Mio. € (9M/2017: 486 Mio. €).
Die Risikovorsorge lag mit 14 Mio. € unter dem Vorjahreswert (Q3/2017: 26 Mio. €). In den gesamten ersten neun Monaten betrug die Risikovorsorge damit 33 Mio. € (9M/2017: 53 Mio. €).
Der Provisionsüberschuss lag mit 51 Mio. € über dem Vorjahresniveau (Q3/2018: 48 Mio. €). Für die ersten neun Monate ergab sich insgesamt ein Provisionsüberschuss von 152 Mio. € (9M/2017: 145 Mio. €), der insbesondere durch höhere Umsatzerlöse der Aareon gesteigert werden konnte.
Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten fvpl und aus Sicherungszusammenhängen betrug insgesamt 1 Mio. € (Q3/2017: 11 Mio. €). Für die ersten neun Monate betrug das Ergebnis insgesamt -3 Mio. € (9M/2017: 8 Mio. €). Es resultiert im Wesentlichen aus Wechselkursveränderungen und Bewertungsänderungen bei Sicherungsderivaten.
Der Verwaltungsaufwand im Konzern sank im dritten Quartal auf 107 Mio. € (Q3/2017: 120 Mio. €) und in den gesamten ersten neun Monaten auf 344 Mio. € (9M/2017: 388 Mio. €). Gründe für den erwarteten Rückgang des Verwaltungsaufwands sind insbesondere die ergriffenen Maßnahmen im Rahmen von „Aareal 2020“.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis betrug 3 Mio. € (Q3/2017: 5 Mio. €). In den ersten neun Monaten lag es bei 11 Mio. € (9M/2017: 64 Mio. €, davon 50 Mio. € aus der ergebniswirksamen Auflösung von Rückstellungen bei einer Tochtergesellschaft).
Per Saldo ergab sich im dritten Quartal ein Konzernbetriebsergebnis von 70 Mio. €. Nach Abzug von Steuern in Höhe von 24 Mio. € betrug das Konzernergebnis 46 Mio. €. Unter Berücksichtigung des den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbaren Ergebnisses (1 Mio. €) sowie unter der Annahme einer zeitanteiligen Abgrenzung der Nettoverzinsung der AT1-Anleihe (4 Mio. €) ergab sich ein den Stammaktionären zugeordnetes Konzernergebnis von 41 Mio. € (Q3/2017: 47 Mio. €).
Insgesamt erzielte die Aareal Bank Gruppe in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres ein Konzernbetriebsergebnis von 199 Mio. € (9M/2017: 262 Mio. €). Nach Abzug von Steuern in Höhe von 68 Mio. € betrug das Konzernergebnis 131 Mio. €. Unter Berücksichtigung des den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbaren Ergebnisses (2 Mio. €) sowie unter der Annahme einer zeitanteiligen Abgrenzung der Nettoverzinsung der AT1-Anleihe (12 Mio. €) ergab sich ein den Stammaktionären zugeordnetes Konzernergebnis von 117 Mio. € (9M/2017: 147 Mio. €).
Ausblick: Angehobene Ergebnisprognose bestätigt, Neugeschäftsziel erhöht
Die Aareal Bank Gruppe erwartet für den restlichen Jahresverlauf keine grundlegenden Veränderungen des anspruchsvollen Markt- und Wettbewerbsumfeldes. Nach dem erfolgreichen Verlauf der ersten neun Monate bestätigt sie ihre im September im Zusammenhang mit dem vereinbarten Erwerb der Düsseldorfer Hypothekenbank AG angehobene Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2018.
Während sich der Zinsüberschuss planmäßig entwickelt, liegt das Abgangsergebnis – marktgetrieben – bisher sowohl deutlich unter der ursprünglichen Einschätzung als auch unter dem Wert des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Daher wird aus heutiger Sicht die für das Gesamtjahr 2018 ursprünglich für den Zinsüberschuss inklusive des Abgangsergebnisses erwartete Bandbreite von 570 bis 610 Mio. € schwer zu erreichen sein. Als gegenläufiger Effekt hingegen besteht beim Verwaltungsaufwand eine hohe Wahrscheinlichkeit, leicht unter der Bandbreite von 470 bis 500 Mio. € auszulaufen.
Die Risikovorsorge sollte in einer Bandbreite von 50 bis 80 Mio. € liegen. Beim Provisionsüberschuss wird ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr auf 215 bis 235 Mio. € erwartet.
Die Aareal Bank geht für das laufende Jahr weiterhin von einem Konzernbetriebsergebnis in einer Spanne von 312 bis 352 Mio. € aus, einschließlich des erwarteten positiven Einmaleffekts (negativer Goodwill) von ca. 52 Mio. € aus dem Erwerb der Düsseldorfer Hypothekenbank. Voraussetzung ist, dass der im September vereinbarte Erwerb wie geplant noch im laufenden Jahr vollzogen wird. Der RoE vor Steuern dürfte im laufenden Jahr bei 11,5 bis 13 Prozent und das Ergebnis je Aktie bei 3,47 bis 3,87 € liegen. Bereinigt um den Einmalertrag aus dem Erwerb der Düsseldorfer Hypothekenbank erwartet die Aareal Bank einen RoE vor Steuern von 9,5 bis 11,0 Prozent. An ihrem mittelfristigen RoE-Ziel vor Steuern von rund 12 Prozent hält die Aareal Bank unverändert fest.
Das Gesamtkreditportfolio im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen dürfte zum Jahresende 2018 vorbehaltlich Währungsschwankungen in einer Größenordnung zwischen 25 und 28 Mrd. € liegen. Für das laufende Jahr wird nunmehr ein Neugeschäftsvolumen von 8 bis 9 Mrd. € angestrebt – nach zuvor 7 bis 8 Mrd. €. Im Segment Consulting/Dienstleistungen erwartet die Aareal Bank für ihre IT-Tochter Aareon einen Beitrag zum Konzernbetriebsergebnis von rund 37 bis 38 Mio. €.