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Aareal Bank Gruppe bestätigt nach solidem zweiten Quartal Jahresprognose

Die Aareal Bank Gruppe hat im zweiten Quartal an ihren guten Jahresauftakt angeknüpft und ihre positive Geschäftsentwicklung fortgesetzt.

  • Konzernbetriebsergebnis von 109 Mio. € (Q2/2016: 120 Mio. €) erwartungsgemäß wie im Vorjahr von Sondereffekten beeinflusst, operative Performance weiterhin robust
  • Neugeschäft im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen im zweiten Quartal bei 2,0 Mrd. € und damit im ersten Halbjahr bei 3,8 Mrd. €
  • Positive Tendenz beim Provisionsüberschuss hält dank guter Entwicklung der Aareon weiter an
  • Integration der WestImmo erfolgreich abgeschlossen
  • Ausblick für das Gesamtjahr 2017 bestätigt: Konzernbetriebsergebnis in einer Spanne von 310 bis 350 Mio. € erwartet

Wiesbaden, 10. August 2017 – Die Aareal Bank Gruppe hat im zweiten Quartal an ihren guten Jahresauftakt angeknüpft und ihre positive Geschäftsentwicklung fortgesetzt. In einem weiterhin anspruchsvollen Markt- und Wettbewerbsumfeld erreichte das Konzernbetriebsergebnis 109 Mio. €. Dabei gab es wie schon im entsprechenden Vorjahresquartal (120 Mio. €) auch im zweiten Quartal des laufenden Jahres signifikante Sondereinflüsse: Zum einen fiel der bereits angekündigte positive Sondereffekt in Höhe von 50 Mio. € durch die Auflösung von Rückstellungen bei einer Tochtergesellschaft an. Zum anderen wurde das Konzernbetriebsergebnis durch Rückstellungen in Höhe von 24 Mio. € im Zusammenhang mit der ebenfalls bereits avisierten weiteren Optimierung von Strukturen und Prozessen im Rahmen des Zukunftsprogramms „Aareal 2020“, die auch Personalmaßnahmen beinhalten wird, belastet. Das um diese Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis der Aareal Bank Gruppe lag damit erneut auf einem sehr soliden Niveau.

Das den Stammaktionären der Aareal Bank zugeordnete Konzernergebnis belief sich im zweiten Quartal auf 62 Mio. € (Q2/2016: 73 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie betrug 1,05 €, nach 1,23 € im Vergleichsquartal des Vorjahres. Dieses erneut sehr solide Quartalsergebnis reflektiert neben den genannten Sondereinflüssen vor allem die weiterhin robuste operative Performance der Aareal Bank Gruppe. So lag der Zinsüberschuss mit 158 Mio. € voll im Rahmen der Erwartungen.

Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (Q2/2016: 177 Mio. €) ergab sich dabei im Wesentlichen aus dem weiteren planmäßigen Abbau der ehemaligen WestImmo- und Corealcredit-Portfolios sowie aus geringeren Einmalerträgen aus vorzeitigen Kreditrückzahlungen. Die Risikovorsorge lag mit 25 Mio. € unter Vorjahr (Q2/2016: 29 Mio. €) und ebenfalls im Rahmen der Erwartungen.

Das Neugeschäftsvolumen im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen belief sich im zweiten Quartal auf 2,0 Mrd. €. Für das erste Halbjahr stehen damit insgesamt 3,8 Mrd. € zu Buche, nur etwas weniger als im sehr dynamischen ersten Halbjahr 2016 (4,4 Mrd. €). Bemerkenswert war dabei die Entwicklung der durchschnittlichen Bruttomarge in der Erstkreditvergabe: Sie stieg im Zeitraum April bis Juni bei weiterhin moderaten Beleihungsausläufen nach Abzug von Fremdwährungskosten auf über 260 Basispunkte. Dies war maßgeblich getrieben durch den weiteren Ausbau des Geschäfts in margenstarken Märkten wie Nordamerika, der eine wichtige strategische Stoßrichtung der Aareal Bank darstellt. Auf Jahressicht geht die Aareal Bank davon aus, dass die Zielspanne von 200 bis 210 Basispunkten übertroffen werden kann, obwohl für das zweite Halbjahr ein rückläufiger Anteil des Nordamerika-Geschäfts am gesamten Neugeschäft erwartet wird.

Im Segment Consulting/Dienstleistungen, das sich im Rahmen von „Aareal 2020“ zu einem wesentlichen Wachstumstreiber der Gruppe entwickeln soll, bleibt die IT-Tochter Aareon auf Kurs – mit einer weiterhin soliden Ergebnisentwicklung (Ergebnisbeitrag vor Steuern Q2/2017: 8 Mio. €) und einem erneuten Anstieg der Umsatzerlöse. Dies führte im Segment zu einem Anstieg der Umsatzerlöse auf 55 Mio. € (Q2/2016: 52 Mio. €), wodurch sich auch der Provisionsüberschuss der Gruppe weiter leicht erhöhte. Ihre zentralen strategischen Wachstumsinitiativen hat die Aareon auch im zweiten Quartal intensiv vorangetrieben. Sie tragen zunehmend Früchte. So ist die Marktakzeptanz für die neu entwickelten digitalen Lösungen der Aareon zuletzt spürbar gewachsen, vor allem in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Der Umsatz der Aareon mit digitalen Lösungen belief sich im ersten Halbjahr bereits auf 16 Mio. € – Tendenz stark steigend.

Einen wichtigen strategischen Meilenstein hat die Aareal Bank Gruppe im zweiten Quartal mit dem Abschluss der Integration der WestImmo zum 30. Juni 2017 erreicht. Die WestImmo hat ihr Bankgeschäft und damit verbundene Kredit- und Wertpapierportfolios im Wege einer Abspaltung auf die Aareal Bank AG übertragen und übernimmt seit diesem Zeitpunkt als Westdeutsche Immobilien Servicing AG die Bearbeitung der übertragenen Kreditportfolios.

„Die Aareal Bank Gruppe liefert, was sie verspricht – strategisch und finanziell. Unsere guten Zahlen im zweiten Quartal belegen einmal mehr, dass wir unser Zukunftsprogramm ,Aareal 2020‘ aus einer Position der Stärke heraus umsetzen. Dazu zählen zum einen die zahlreichen strategischen Projekte und Initiativen zur Weiterentwicklung des operativen Geschäfts unserer beiden Segmente, die erste Erfolge zeigen. Zum anderen gehört dazu als zweite wichtige Säule die Optimierung unserer Strukturen und Prozesse, der wir uns in diesem und im kommenden Jahr mit einem Bündel von Maßnahmen intensiv widmen und die damit nun rasch an Konturen gewinnen wird. Mit dieser Kombination schaffen wir die Voraussetzungen für den nachhaltigen Erfolg unseres Unternehmens in einem sich rapide verändernden Markt- und Wettbewerbsumfeld“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Hermann J. Merkens.

Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen: Starkes Neugeschäft in Nordamerika

Die Aareal Bank Gruppe erzielte im zweiten Quartal im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen ein Betriebsergebnis in Höhe von 115 Mio. € (Q2/2016: 128 Mio. €). In einem weiterhin wettbewerbsintensiven Geschäftsumfeld und unter sehr herausfordernden allgemeinen Rahmenbedingungen verzeichnete die Aareal Bank ein Neugeschäftsvolumen von 2,0 Mrd. €, das damit rund 11 Prozent über dem Vorquartal (Q1/2017: 1,8 Mrd. €) lag. Auf die Erstkreditvergabe entfielen im zweiten Quartal rund 75 Prozent. Rund 56 Prozent des gesamten Neugeschäfts entfielen auf Europa und etwa 44 Prozent auf Nordamerika. An ihrer vorausschauenden, flexiblen Geschäftspolitik und Neugeschäftsallokation im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen hält die Aareal Bank weiter fest.

Segment Consulting/Dienstleistungen: Aareon in Q2 mit planmäßiger Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Das Betriebsergebnis im Segment Consulting/Dienstleistungen lag im abgelaufenen Quartal bei -6 Mio. € (Q2/2016: -8 Mio. €) und damit auf dem Niveau des Vorquartals (Q1/2017: -6 Mio. €).

Die Tochtergesellschaft Aareon AG zeigte im abgelaufenen Quartal planmäßig eine starke Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Das Betriebsergebnis belief sich auf 8 Mio. € (Q2/2016: 8 Mio. €) und lag damit auf dem guten Niveau des Vorjahresquartals.

Das Einlagenvolumen im Bankgeschäft des Segments lag im abgelaufenen Quartal bei durchschnittlich 9,6 Mrd. € (Q1/2017: 10,2 Mrd. €) und damit weiterhin auf einem hohen Niveau. Durch das anhaltend niedrige Zinsniveau wurde das Ergebnis aus dem Einlagengeschäft und damit das Segmentergebnis belastet. Die Bedeutung dieses Geschäfts geht allerdings weit über die aus den Einlagen generierte, im aktuellen Marktumfeld unter Druck stehende Zinsmarge hinaus. Die Einlagen der Wohnungswirtschaft sind für die Aareal Bank eine strategisch bedeutende, zusätzliche Refinanzierungsquelle.

Solide Refinanzierungssituation und weiterhin starke Kapitalausstattung

Auch im zweiten Quartal 2017 war die Aareal Bank sehr solide refinanziert und hielt den Bestand an langfristigen Refinanzierungsmitteln auf einem hohen Niveau. Die langfristigen Refinanzierungsmittel betrugen zum 30. Juni 2017 rund 24,2 Mrd. € (31. März 2017: 25,8 Mrd. €).

Die Aareal Bank Gruppe hat im ersten Halbjahr 1,1 Mrd. € am Kapitalmarkt platziert. Dabei handelt es sich um 0,2 Mrd. € ungedeckte und 0,9 Mrd. € gedeckte Emissionen.

Die Aareal Bank ist weiterhin sehr solide kapitalisiert. Die Kernkapitalquote (Tier 1) lag per 30. Juni 2017 bei auch im internationalen Vergleich komfortablen 19,7 Prozent. Die harte Kernkapitalquote (CET 1) würde nach Vollumsetzung von Basel III 16,6 Prozent betragen.

Erläuterungen zur Konzernertragslage

Der Zinsüberschuss lag im abgelaufenen Quartal mit 158 Mio. € um 6 Mio. € unter dem Vorquartalswert (Q1/2017: 164 Mio. €). Der leichte Rückgang gegenüber dem Vorquartal spiegelt im Wesentlichen die erwartete Entwicklung aufgrund des weiteren planmäßigen Abbaus der ehemaligen WestImmo- und Corealcredit-Portfolios wider. Die Einmalerträge aus vorzeitigen Kreditrückzahlungen lagen zudem unter dem Niveau des Vorquartals. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres summierte sich der Zinsüberschuss auf 322 Mio. € (H1/2016: 357 Mio. €).

Die Risikovorsorge lag mit 25 Mio. € unter dem Vorjahreswert (Q2/2016: 29 Mio. €). Im gesamten ersten Halbjahr betrug die Risikovorsorge damit 27 Mio. € (H1/2016: 31 Mio. €).

Der Provisionsüberschuss lag mit 49 Mio. € über dem Vorjahresniveau (Q2/2016: 47 Mio. €). Für das erste Halbjahr ergab sich insgesamt ein Provisionsüberschuss von 97 Mio. € (H1/2016: 93 Mio. €) der insbesondere durch höhere Umsatzerlöse der Aareon gesteigert werden konnte.

Für das Handelsergebnis, das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und das Ergebnis aus Finanzanlagen ergab sich im zweiten Quartal insgesamt ein Ergebnis in Höhe von 1 Mio. € (Q2/2016: 69 Mio. €). Das Ergebnis im zweiten Quartal 2016 enthielt dabei insbesondere den positiven Einmaleffekt in Höhe von 61 Mio. € aus der Veräußerung sämtlicher Anteile der 100%igen Konzerngesellschaft Aqvatrium AB. Für den Zeitraum Januar bis Juni 2017 betrug das Ergebnis insgesamt -3 Mio. € (H1/2016: 79 Mio. €).

Der Verwaltungsaufwand im Konzern sank im zweiten Quartal trotz der im Rahmen des Zukunftsprogramms Aareal 2020 im Zusammenhang mit der Optimierung von Prozessen und Strukturen gebildeten Rückstellungen auf 129 Mio. € (Q2/2016: 144 Mio. €) und im gesamten ersten Halbjahr auf 268 Mio. € (H1/2016: 290 Mio. €). Gründe für den erwarteten Rückgang des Verwaltungsaufwands sind in erster Linie geringere laufende Kosten und Integrationskosten der ehemaligen WestImmo. Die für das Gesamtjahr erwarteten Aufwendungen für die Europäische Bankenabgabe sowie den Einlagensicherungsfonds in Höhe von 22 Mio. € hatte die Aareal Bank bereits vollständig im ersten Quartal 2017 berücksichtigt.

Das Sonstige betriebliche Ergebnis in Höhe von 55 Mio. € (Q2/2016: 0 Mio. €) resultiert hauptsächlich aus der bereits im April 2017 angekündigten ergebniswirksamen Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 50 Mio. € bei einer Tochtergesellschaft.

Per Saldo ergab sich im zweiten Quartal ein Konzernbetriebsergebnis von 109 Mio. €. Nach Abzug von Steuern in Höhe von 42 Mio. € betrug das Konzernergebnis 67 Mio. €. Unter Berücksichtigung des den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbaren Ergebnisses (1 Mio. €) und unter der Annahme einer zeitanteiligen Abgrenzung der Nettoverzinsung der AT1-Anleihe ergab sich ein den Stammaktionären zugeordnetes Konzernergebnis von 62 Mio. € (Q2/2016: 73 Mio. €).

Insgesamt erzielte die Aareal Bank Gruppe in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres ein Konzernbetriebsergebnis von 180 Mio. € (H1/2016: 207 Mio. €). Nach Abzug von Steuern in Höhe von 66 Mio. € und des den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbaren Ergebnisses (6 Mio. €) sowie unter der Annahme einer zeitanteiligen Abgrenzung der Nettoverzinsung der AT1-Anleihe ergab sich ein den Stammaktionären zugeordnetes Konzernergebnis von 100 Mio. € (H1/2016: 124 Mio. €).

Ausblick: Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt

Die Aareal Bank Gruppe bestätigt nach dem erfolgreichen Verlauf der ersten sechs Monate ihren Ausblick für das Gesamtjahr 2017. Demnach dürfte der Zinsüberschuss in einer Bandbreite zwischen 620 bis 660 Mio. € auslaufen. Die Risikovorsorge erwartet die Aareal Bank in einer Spanne von 75 bis 100 Mio. €. Wie in den Vorjahren kann auch für das laufende Jahr eine zusätzliche Risikovorsorge für unerwartete Verluste nicht ausgeschlossen werden.

Beim Provisionsüberschuss wird ein Anstieg auf 195 bis 210 Mio. € prognostiziert, vor allem aufgrund der erwarteten positiven Entwicklung der Aareon. Der Verwaltungsaufwand dürfte zwischen 470 und 510 Mio. € liegen.

Die Aareal Bank geht für das laufende Jahr weiterhin davon aus, ein Konzernbetriebsergebnis zwischen 310 und 350 Mio. € erwirtschaften zu können. Der RoE vor Steuern dürfte im laufenden Jahr innerhalb einer Spanne von 11 bis 12,5 Prozent und das Ergebnis je Aktie bei einer erwarteten Steuerquote von rund 37 Prozent zwischen 2,85 und 3,30 € liegen. Das mittelfristige RoE-Ziel vor Steuern der Aareal Bank liegt unverändert bei 12 Prozent.

Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen wird unverändert ein Neugeschäft innerhalb einer Bandbreite von 7 bis 8 Mrd. € angestrebt.

Im Segment Consulting/Dienstleistungen erwartet die Aareal Bank für ihre IT-Tochter Aareon einen Ergebnisbeitrag vor Steuern von 34 bis 35 Mio. €.