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Aareal Bank Gruppe mit solidem Ergebnis im dritten Quartal

Die Aareal Bank Gruppe hat ihre positive Geschäftsentwicklung im dritten Quartal des laufenden Jahres fortgesetzt.

  • Konzernbetriebsergebnis im dritten Quartal 2019 bei 64 Mio. € (Q2/2019: 61 Mio. €; Q3/2018: 70 Mio. €)
  • Zinsüberschuss mit 134 Mio. € trotz Niedrigstzinsumfeld auf stabilem Niveau, Provisionsüberschuss dank des Umsatzwachstums der IT-Tochter Aareon weiter gestiegen
  • Starkes Neugeschäft im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen
  • Höhere Risikovorsorge durch beschleunigten Abbau von Risikopositionen
  • Jahresprognose präzisiert: Konzernbetriebsergebnis am unteren Ende der kommunizierten Spanne von 240 bis 280 Mio. € erwartet
  • Vorstandsvorsitzender Hermann J. Merkens: „Wesentlicher Grund für unsere Robustheit ist unsere einzigartige Aufstellung mit zwei erfolgreichen Segmenten, die wir zielgerichtet strategisch weiterentwickeln“

Wiesbaden, 12. November 2019 – Die Aareal Bank Gruppe hat ihre positive Geschäftsentwicklung im dritten Quartal des laufenden Jahres fortgesetzt. In einem weiterhin anspruchsvollen Markt- und Wettbewerbsumfeld erreichte das Konzernbetriebsergebnis 64 Mio. €, nach 70 Mio. € im dritten Quartal des Vorjahres und jeweils 61 Mio. € in den beiden Vorquartalen. In den ersten neun Monaten 2019 erzielte die Aareal Bank Gruppe damit ein Konzernbetriebsergebnis in Höhe von 186 Mio. €, es lag damit unter Berücksichtigung der Integrationskosten für die ehemalige Düsseldorfer Hypothekenbank (DHB) in etwa auf Vorjahresniveau (9M/2018: 199 Mio. €). Das den Stammaktionären der Aareal Bank zugeordnete Konzernergebnis belief sich im dritten Quartal 2019 auf 35 Mio. € (Q3/2018: 41 Mio. €) und in den ersten neun Monaten auf 107 Mio. € (9M/2018: 117 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie betrug im dritten Quartal 0,60 € und nach neun Monaten 1,80 €, nach 0,70 € bzw. 1,97 € im jeweiligen Vergleichszeitraum.

Der Zinsüberschuss lag im dritten Quartal mit 134 Mio. € (Q3/2018: 131 Mio. €) trotz des Niedrigstzinsumfelds stabil auf dem Niveau der Vorquartale. Die Risikovorsorge belief sich im dritten Quartal auf 27 Mio. €, nach 23 Mio. € im Vorquartal und 14 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Der erhöhte Wert geht vornehmlich auf die angekündigte Beschleunigung des Abbaus von Risikopositionen zurück: darauf entfallen im dritten Quartal 2019 rund 20 Mio. €. Damit will die Aareal Bank unter anderem ihr Portfolio an Non Performing Loans (NPL) insbesondere in Italien, wie angekündigt, weiter reduzieren. Bereits im dritten Quartal sank das NPL-Volumen im Vergleich zum Vorquartal um rund 350 Mio. € bzw. rund 20 Prozent.

Weiterhin erfreulich entwickelte sich der Provisionsüberschuss, der mit 54 Mio. € auch im dritten Quartal – wie schon in den ersten beiden Quartalen des laufenden Jahres – über dem Vergleichswert des Vorjahres lag. Darin spiegelt sich einmal mehr die positive Entwicklung der IT-Tochtergesellschaft Aareon, die ihren Umsatz im dritten Quartal weiterhin deutlich steigern konnte. Dabei stiegen die Umsätze im angestammten ERP-Geschäft im Neun-Monats-Vergleich um 5%, während das Geschäft mit digitalen Produkten und Lösungen mit einem Umsatzanstieg um 21% erwartungsgemäß weiterhin eine hohe Dynamik zeigt. Im zurückliegenden Quartal hat die Aareon zudem ihre strategischen Wachstumsinitiativen weiter konsequent vorangetrieben: mit Markteintritten in der Schweiz und Österreich, mit erweiterten Angeboten im Rahmen der neuen, integrierten Plattformlösung „Aareon Smart Platform“ und, wie angekündigt, dem Einstieg in das Investitionsprogramm für die Erschließung neuer digitaler Wachstumsmöglichkeiten.

Der Vorstandsvorsitzende Hermann J. Merkens erklärte: „Wir sind in diesem Jahr weiterhin sehr solide unterwegs. Damit stellen wir in einem anspruchsvollen Umfeld einmal mehr unsere Robustheit unter Beweis. Ein wesentlicher Grund dafür ist unsere einzigartige Aufstellung mit zwei erfolgreichen Segmenten, die wir zielgerichtet strategisch weiterentwickeln. Der Aareon als integraler Bestandteil der Gruppe kommt dabei aufgrund ihrer exzellenten Wachstumsperspektiven und der vielfältigen Verflechtungen mit unserem Bankgeschäft eine wesentliche Rolle zu. Im Einklang mit unserer bisherigen Strategie verfolgen wir vor diesem Hintergrund auch weiterhin keinen Mehrheits- oder Vollverkauf unserer Tochtergesellschaft. Vielmehr konzentrieren wir uns darauf, das im Mai vorgestellte Wachstumsprogramm für die Aareon erfolgreich umzusetzen und als verantwortungsvoller Eigentümer alle sinnvollen Möglichkeiten zu nutzen, im Interesse unserer Aktionäre ihr volles Potenzial zu entfalten.“

Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen: Starkes Neugeschäft, Margen weiter über Gesamtjahresziel

Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen verzeichnete die Aareal Bank – unter Beibehaltung ihrer konservativen Kreditvergabepolitik – im dritten Quartal ein starkes Neugeschäft. Das Volumen erreichte 2,8 Mrd. € und lag damit deutlich über dem Niveau des Vorjahresquartals (1,9 Mrd. €). Der Fokus der Neugeschäftsaktivitäten lag dabei in Europa. Nach neun Monaten beläuft sich das Neugeschäft auf insgesamt 6,0 Mrd. € und damit auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (6,1 Mrd. €). Für das laufende Jahr wird ein Neugeschäftsvolumen am oberen Ende der bisher kommunizierten Bandbreite von 7 bis 8 Mrd. € erwartet.

Das Portfoliovolumen lag aufgrund des starken Neugeschäfts zum 30. September 2019 mit 28,0 Mrd. € am oberen Rand der für das Gesamtjahr 2019 avisierten Spanne von 26 bis 28 Mrd. €. Die durchschnittliche Bruttomarge im neu akquirierten Geschäft lag vor Währungseffekten im Neunmonatszeitraum mit rund 195 Basispunkten weiterhin über der geplanten Gesamtjahresspanne von 180 bis 190 Basispunkten.

Segment Consulting/Dienstleistungen: Aareon weiterhin mit deutlichem Umsatzwachstum

Das Betriebsergebnis des Segments Consulting/Dienstleistungen belief sich im dritten Quartal 2019 auf -10 Mio. € (Q3/2018: -7 Mio. €). Der Ergebnisbeitrag der Tochtergesellschaft Aareon lag trotz Wachstumsinvestitionen stabil bei 7 Mio. € (Q3/2018: 7 Mio. €). In den ersten neun Monaten betrug der Ergebnisbeitrag 24 Mio. € (9M/2018: 21 Mio. €). Die Umsatzerlöse der Aareon stiegen im dritten Quartal um 7 Prozent auf 60 Mio. € (Q3/2018: 56 Mio. €) und in den ersten neun Monaten um 8 Prozent auf 182 Mio. € (9M/2018: 168 Mio. €). Die digitalen Produkte verzeichneten dabei im bisherigen Jahresverlauf die höchsten Wachstumsraten mit einem Umsatzplus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Das Volumen der Einlagen der Wohnungswirtschaft lag im dritten Quartal 2019 mit durchschnittlich 10,6 Mrd. € weiter auf einem hohen Niveau (Durchschnitt 2018: 10,4 Mrd. €). Durch das anhaltend niedrige Zinsniveau wurde das Ergebnis aus dem Einlagengeschäft und damit das Segmentergebnis weiter belastet. Die Bedeutung dieses Geschäfts geht allerdings weit über die aus den Einlagen generierte, im aktuellen Marktumfeld unter Druck stehende Zinsmarge hinaus. Die Einlagen der Wohnungswirtschaft sind für die Aareal Bank eine strategisch bedeutende, zusätzliche Refinanzierungsquelle.

Komfortable Refinanzierungssituation und solide Kapitalausstattung

Die Aareal Bank war auch im dritten Quartal 2019 sehr gut refinanziert und hielt den Bestand an langfristigen Refinanzierungsmitteln auf einem komfortablen Niveau. Im dritten Quartal wurden keine neuen Hypothekenpfandbriefe oder Anleihen im Benchmark-Format platziert, da die Aareal Bank bereits im ersten Halbjahr gute Marktbedingungen genutzt und ihren Refinanzierungsbedarf für das Gesamtjahr somit weitgehend bereits erfüllt hatte.

Die Aareal Bank ist weiterhin sehr solide kapitalisiert. Die harte Kernkapitalquote (CET 1 Quote) lag per 30. September 2019 bei auch im internationalen Vergleich komfortablen 17,1 %. Die Gesamtkapitalquote belief sich auf 26,7 %. Die unter Berücksichtigung des finalen Rahmenwerks des Baseler Ausschusses ermittelte und für die Kapitalsteuerung relevante harte Kernkapitalquote (geschätzte, sogenannte Basel IV Quote) lag bei 12,6 %.

Erläuterungen zur Konzernertragslage

Der Zinsüberschuss lag im dritten Quartal 2019 bei 134 Mio. € (Q3/2018: 131 Mio. €). In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres summierte er sich auf 403 Mio. € (9M/2018: 400 Mio. €).

Die Risikovorsorge belief sich im dritten Quartal auf 27 Mio. € (Q3/2018: 14 Mio. €) und in den ersten neun Monaten auf 55 Mio. € (9M/2018: 33 Mio. €).

Der Provisionsüberschuss stieg ggü. dem Vorjahreszeitraum erneut getrieben von der guten Entwicklung der Aareon auf 54 Mio. € (Q3/2018: 51 Mio. €). Für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres ergab sich insgesamt ein Provisionsüberschuss von 164 Mio. €, eine deutliche Erhöhung gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum (9M/2018: 152 Mio. €)

Das Abgangsergebnis betrug im dritten Quartal 15 Mio. € (Q3/2018: 5 Mio. €) und in den ersten neun Monaten 42 Mio. € (9M/2018: 16 Mio. €). Hier spiegelten sich insbesondere Anpassungen des Treasury-Portfolios im Zuge des De-Risking und der DHB-Integration als auch marktgetriebene Effekte aus vorzeitigen Kreditrückzahlungen wider.

Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten fvpl und aus Sicherungszusammenhängen belief sich auf insgesamt 2 Mio. € (Q3/2018: 1 Mio. €). Für die ersten neun Monate betrug das Ergebnis insgesamt 1 Mio. € (9M/2018: -3 Mio. €). Es resultierte im Wesentlichen aus Bewertungsänderungen bei sonstigen Derivaten fvpl, die der wirtschaftlichen Absicherung von Zins- und Währungsrisiken dienen.

Der Verwaltungsaufwand im Konzern belief sich im dritten Quartal auf 114 Mio. € (Q3/2018: 107 Mio. €) und in den ersten neun Monaten auf 370 Mio. € (9M/2018: 344 Mio. €). Die erwartungsgemäße Steigerung ist insbesondere auf die laufenden Kosten und Integrationsaufwendungen im Zusammenhang mit der Integration der Düsseldorfer Hypothekenbank sowie auf die Geschäftsausweitung der Aareon zurückzuführen.

Das Konzernbetriebsergebnis betrug im abgelaufenen Quartal 64 Mio. € (Q3/2018: 70 Mio. €). Nach Abzug von Steuern in Höhe von 24 Mio. € und des den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbaren Ergebnisses von 1 Mio. € betrug das auf die Eigentümer der Aareal Bank AG entfallende Konzernergebnis 39 Mio. € (Q3/2018: 45 Mio. €). Unter der Annahme einer zeitanteiligen Abgrenzung der Nettoverzinsung der AT1-Anleihe ergibt sich ein den Stammaktionären zugeordnetes Konzernergebnis von 35 Mio. € (Q3/2018: 41 Mio. €).

Insgesamt erzielte die Aareal Bank Gruppe in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres ein Konzernbetriebsergebnis von 186 Mio. € (9M/2018: 199 Mio. €). Nach Abzug von Steuern in Höhe von 65 Mio. € und des den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbaren Ergebnisses von 2 Mio. € sowie unter der Annahme einer zeitanteiligen Abgrenzung der Nettoverzinsung der AT1-Anleihe (12 Mio. €) ergab sich ein den Stammaktionären zugeordnetes Konzernergebnis von 107 Mio. € (9M/2018: 117 Mio. €).

Konzernziele für das Geschäftsjahr 2019 präzisiert

Für das Gesamtjahr 2019 erwartet die Aareal Bank Gruppe nach dem insgesamt soliden Abschneiden in den ersten drei Quartalen und trotz zusätzlicher Belastungen aus dem Niedrigstzinsumfeld weiterhin einen Zinsüberschuss (ohne Abgangsergebnis) in einer Spanne von 530 bis 560 Mio. €. Die Aareal Bank hat den bei der Vorlage der Q2-Zahlen angekündigten beschleunigten Risikoabbau seither vorangetrieben und dafür rund 30 Mio. € an Risikovorsorge aufgewendet. Die Erwartungsspanne für die Risikovorsorge im Gesamtjahr erhöht sich dementsprechend auf 80 bis 110 Mio. €. Gleichzeitig geht die Aareal Bank für 2019 von einem um rund 20 Mio. € über der ursprünglichen Schätzung liegenden Abgangsergebnis von nunmehr 40 bis 60 Mio. € aus.

Beim Provisionsüberschuss, der durch den Ausbau des Geschäfts im Segment Consulting/Dienstleistungen kontinuierlich an Bedeutung für den Konzern gewinnt, wird gegenüber dem Vorjahr nach wie vor eine weitere Steigerung auf 225 bis 245 Mio. € prognostiziert. Der Verwaltungsaufwand wird – inklusive der zusätzlichen Investitionen der Aareon in ein beschleunigtes Wachstum sowie der Kosten für die inzwischen abgeschlossene Integration der Düsseldorfer Hypothekenbank (DHB) – wie bisher in einer Bandbreite von 470 bis 510 Mio. € erwartet.

Trotz der erhöhten Belastungen durch den beschleunigten Risikoabbau und des weiter verschlechterten Zinsumfelds, die in der ursprünglichen Prognose nicht enthalten waren, erwartet die Aareal Bank für das laufende Jahr ein Konzernbetriebsergebnis in der kommunizierten Spanne von 240 bis 280 Mio. €, wenn auch am unteren Ende dieser Spanne. Entsprechend dürfte auch der RoE vor Steuern sowie das Ergebnis je Aktie (EpS) am unteren Ende der kommunizierten Spannen von 8,5 % bis 10 % bzw. von rund 2,40 bis 2,80 € liegen. Falls sich weitere Möglichkeiten zu einem beschleunigten Risikoabbau ergeben, wird die Aareal Bank diese prüfen; zusätzliche Belastungen können dann nicht ausgeschlossen werden.

Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen dürfte das Immobilienfinanzierungsportfolio der Aareal Bank Gruppe – vorbehaltlich Währungsschwankungen – in einer Größenordnung zwischen 26 und 28 Mrd. € liegen. Das Neugeschäftsvolumen sollte aus heutiger Sicht am oberen Ende der bislang kommunizierten Bandbreite von 7 bis 8 Mrd. € liegen. Unter Berücksichtigung von strategischen Investitionen in ein beschleunigtes Wachstum erwartet die Aareal Bank für ihre IT-Tochter Aareon unverändert einen Beitrag zum Konzernbetriebsergebnis von rund 35 Mio. € (vor strategischen Investitionen: rund 41 Mio. €).